Mehr Flexibilität, eine verbesserte Möglichkeit, sich auf das eigene Kerngeschäft zu konzentrieren und die Einbindung ergänzender Kompetenzen sind die entscheidenden Argumente, warum Kunden ihre Produktionsprozesse an WILD auslagern.

Allein in Deutschland wollen laut aktuellen Studien mehr als 25 Prozent der Unternehmen in den kommenden fünf Jahren mehr Produktionsprozesse auslagern. Die Gründe dafür sind ebenso vielfältig wie nachvollziehbar. Auch aktuelle Kundenbeispiele der WILD zeigen, wie sehr Unternehmen von einer Zusammenarbeit mit einem starken Technologiepartner profitieren.

Um sich stärker auf seine Kernkompetenz, nämlich die Materialherstellung und -entwicklung für die Dentalmedizin konzentrieren zu können, hat etwa ein deutsches Unternehmen zuletzt seine eigene Fertigung reduziert und an die WILD Gruppe ausgelagert „Für uns einer der schönsten Vertrauensbeweise überhaupt“, so Stephan Payer, Head of Business Unit WILD Electronics. Konkret wurde WILD mit der parallelen Verlagerung von fünf Gerätetypen samt Etablierung der spezifischen Montageumgebung und dem Aufbau einer adäquaten Supply Chain für diese Produkte beauftragt. „Die Geräte sind seit Jahren etabliert. Eines der Hauptthemen des Kunden war daher die Problematik, dass viele Bauteile nicht mehr am Beschaffungsmarkt verfügbar sind und Alternativen gefunden werden mussten. Durch die Nutzung der unterschiedlichen Fertigungsstandorte innerhalb der WILD Gruppe und die Tatsache, dass wir großes Einsparungspotenzial in der Kostenstruktur hinter der Fertigung erkannten, war es uns außerdem möglich, die Herstellkosten zu reduzieren“, betont Stephan Payer. Seit Ende 2019 hat das Projektteam am Konzept gearbeitet und einen Plan mit klaren Timing-Vorgaben erstellt. Nach Schulung der Montagemitarbeiter beim Kunden vor Ort erfolgte schließlich die schrittweise Verlagerung der einzelnen Geräte.

MEHR FLEXIBILITÄT

Aber nicht immer steht so viel Vorlaufzeit zur Verfügung. Oftmals muss es auch ganz schnell gehen. So wie im Fall eines Medtech-Unternehmens, für das WILD Module für PCR-Geräte herstellt. „Aufgrund der Coronapandemie haben sich die jährlichen Produktionsmengen des Kunden von 2019 auf 2021 verdoppelt, zum Teil sogar verdreifacht“, weiß Payer zu berichten. „Wir mussten in kürzester Zeit prüfen, ob die entsprechende Materialversorung möglich ist und wie wir Ressourcen in der Produktion aufbauen bzw. verschieben können. Da unsere Mitarbeiter auf mehrere Module bzw. Geräte geschult sind, konnten wir sie flexibel einsetzen. Auch das Erweitern unserer Montagelinien sowie das Bereitstellen zusätzlicher Flächen war problemlos umsetzbar, da wir es gewohnt sind, mit unseren Ressourcen zu jonglieren.“ 

Auf Bedarfsschwankungen möglichst ohne Verzögerungen zu reagieren, war auch oberstes Gebot bei der Fertigung von Baugruppen, die in Blutgasanalysegeräten zur Überwachung der Lungenfunktion eingesetzt werden. „In diesem Fall konnten wir den Kunden in Spitzenzeiten ebenfalls mit mehr als der doppelten Normalbedarfsmenge versorgen“, erklärt Payer.

AUSLAGERUNG VON PRODUKT-UPDATES
Ein anderer Kunde aus der Medizintechnik stand vor der schwierigen Herausforderung, einen Therapie-Laser, der sich bereits bei den Anwendern befand, auf ein neues Laserhandstück umzurüsten. Der zusätzliche Organisations- und Montageaufwand war in seiner bereits angespannten Kapazitätssituation nicht zu bewerkstelligen. „Wir haben innerhalb weniger Stunden entschieden, das Projekt trotz seiner Kurzfristigkeit anzunehmen, und damit einmal mehr Schnelligkeit und Flexibilität bewiesen“, betont Manfred Gallé, Head of Business Unit Medical Technology WILD GmbH. Die Projektdetails wurden binnen weniger Tage abgestimmt. Um das Produkt im Detail zu verstehen, den Montageprozess zu analysieren und die Projektplanung aufzusetzen, sind Mitarbeiter der WILD kurzfristig an den Standort des Kunden gereist. Danach haben sie um die 200 Geräte aus unterschiedlichen Ländern am WILD Standort Völkermarkt demontiert, neue Baugruppen eingebaut und die notwendigen Endtests durchgeführt. Die WILD Gruppe ist erfahren darin, komplexe Projekte im Bereich Produktionsoutsourcing rasch, effizient und flexibel ins Haus zu holen. Der Technologiepartner scheut sich nicht davor, alle anfallenden Aufgaben in kürzester Zeit zu übernehmen und damit den Kunden zu entlasten. Von angepassten Beauftragungssystemen über eine stabile Materialversorgung bis hin zur Optimierung bestehender Produkte. Zusätzlich spielt der Production-Transfer-Management-System-Prozess eine zentrale Rolle bei der Verlagerung. „Das jeweilige Projektteam arbeitet sich dabei äußerst fokussiert durch vielfach erprobte Checklisten und ist deshalb in der Lage, alle notwendigen Details in den Bereichen Supply Chain, Montage, Materialversorgung, Infrastruktur, Hilfs- und Betriebsmittel sowie Schulungen etc. zu planen und umzusetzen“, fasst CEO Josef Hackl zusammen. So kann innerhalb kürzester Zeit und höchst effizient das Know-how für neue Produkte im Haus aufgebaut und der Kunde in seinen Fertigungskapazitäten entlastet werden.