Am Weg zur Industrie 4.1

Die Reise zum digitalen Produktionsunternehmen nimmt für WILD dank kräftiger Investitionen in den Anlagenpark volle Fahrt auf.

Im heurigen Jahr investiert die WILD Gruppe am Standort Völkermarkt 2,7 Millionen Euro in den Anlagenpark. Das ist ein wesentlicher Schritt hin zu noch mehr Wirtschaftlichkeit, Produktivität und Qualität. Denn was WILD auszeichnet sind nicht punktuelle Lösungen, sondern der Blick für das große Ganze. So auch hier: Die Maßnahmen zur Technisierung der CNC-Produktion und Messtechnik nimmt man zum Anlass, die umliegenden Waren- und Informationsströme zu optimieren.

Die großen Produktivitätsgewinne des neuen Anlagenparks werden nicht nur über die höhere Geschwindigkeit realisiert. „Uns geht es auch darum, etwaige Verschwendung aus den Prozessen zu eliminieren. Das gelingt nur, wenn man neben der Anlage auch die dazugehörige Umgebung sowie die entsprechenden Informationsflüsse betrachtet“, erklärt Produktionsleiter Robert Lackner. Beispielsweise wurden früher Werkzeuginformationen in Papierform an den Maschinenbediener weitergegeben. Mittlerweile erhält die Maschine diese Daten direkt vom Werkzeugmessgerät. Das führt zum Wegfall langweiliger Routinetätigkeiten, verringert die Fehleranfälligkeit und spart Zeit. „Im nächsten Schritt werden wir Zeichnungen und Aufspannskizzen digital zur Verfügung stellen. Ein Proto-Arbeitsplatz ist bereits eingerichtet.“ Wesentlich ist, dass die neuen Anlagen weniger Betreuung benötigen. Die Teilebestückung der HERMLE C32-Fräsmaschine etwa erfolgt vollautomatisch mittels KUKARoboter. Kombiniert mit einem großen Werkzeugmagazin ist kein aufwendiges Rüsten und Einfahren der Bauteile an der Anlage mehr erforderlich. „Die Roboterzelle RS05 kann nachts oder an Sonn- und Feiertagen völlig autonom arbeiten. Bei Arbeitsbeginn können die fertigen Teile dann entnommen werden“, erklärt Lackner. Um das Teileportfolio zu erweitern, hat WILD eine HERMLE C42 für die Bearbeitung größerer Frästeile angeschafft. Sie kann auch für Mehrfachaufspannungen genutzt werden. Im Drehbereich investiert man in diesem Jahr noch in eine OKUMA LU 3000, ein weiteres Drehzentrum mit der Möglichkeit der Fräsbearbeitung über angetriebene Werkzeuge. „In der Oberflächentechnik arbeiten wir ebenfalls an einer Roboter-Automatisierung des Lackiervorgangs“, berichtet Produktionsleiter Mario Pföstl.

Auf der Planungsagenda steht zudem der Umbau der Messtechnik. „Unser Ziel ist es, das Messen so nahtlos wie möglich in den Wertstrom zu integrieren und die statistische Prozesskontrolle (SPC) auszubauen. Dazu wollen wir die Erhebung und Verwaltung der Messdaten flächendeckend digitalisieren“, so Lackner.