Nachhaltig unterwegs.

Ein Produkt so auslegen und pflegen, dass es über Generationen genutzt werden kann. Die WILD Gruppe versteht Circular Economy als klaren Auftrag und hat Handlungsstränge für alle Unternehmensbereiche abgeleitet.

Fertigen, benutzen, wegwerfen. So funktioniert seit etwa anderthalb Jahrhunderten unser lineares  Wirtschaftssystem. Mit allen negativen Begleiterscheinungen, die wir mehr und mehr zu spüren bekommen. Wenn wir nichts ändern, bräuchten wir laut einer Schätzung der Europäischen Kommission schon in weniger als 30 Jahren drei Erden, um unseren Ressourcenbedarf zu decken.

Doch es geht auch anders: Wer auf Circular Economy setzt, schont die Umwelt und macht sich unabhängiger von der Rohstoffversorgung. Kreislaufwirtschaft funktioniert allerdings nur ganzheitlich betrachtet und beschränkt sich bei weitem nicht auf fachgerechtes Recycling. Vielmehr steckt ein Modell dahinter, bei dem man schon von Beginn an den Kreislauf der Rohstoffe miteinbezieht, Produkte mit möglichst langer Funktionsdauer entwickelt und so designt, dass sie einfach zu reparieren bzw. upzudaten sind. „Dreh- und Angelpunkt ist ein, nach diesen
Gesichtspunkten geplanter Lebenszyklus der Produkte. Sie sollen so entwickelt und produziert werden, dass der Anwender möglichst lange und gut damit arbeiten kann“, betont Stephan Payer, Head of Business Unit WILD Electronics.

Auch wenn es derzeit große globale Herausforderungen zu meistern gilt, hat sich die WILD Gruppe dem Thema Kreislaufwirtschaft konsequent angenommen. Einem Thema, das nun beachtlich Fahrt aufnimmt und auch bei den Kunden mehr und mehr ins Zentrum des Interesses rückt. In einem ersten Schritt hat man sich basierend auf dem Modell der Ellen MacArthur Foundation – einer der führenden Think Tanks in diesem Bereich – mit dem Konzept der Circular Economy befasst. Daraus wurden konkrete Handlungsstränge abgeleitet, die sich in einem 4-stufigen Konzept zusammenfassen lassen.

STUFE 1 stellt die Verankerung der Nachhaltigkeitsstrategie in der Unternehmenskultur der WILD Gruppe dar. Auf Basis eines gemeinsamen Werteverständnisses soll das Thema Nachhaltigkeit an allen Positionen des Wirkungskreises implementiert werden. Dies hat Einfluss auf die Geschäftsmodelle, die Gestaltung der Produkte sowie auf sämtliche Prozesse entlang der Wertschöpfungskette. „Wir nehmen diese Verantwortung ernst und heben Kreislaufwirtschaft auf denselben Level wie die unmittelbare Firmenökonomie“, betont CEO Dr. Josef Hackl. „Nachhaltiges Denken muss in allen Abteilungen zu einem Selbstverständnis werden. Von der Entwicklung bis zur Verpackung sollten alle unsere Mitarbeiter folgende Frage im Hinterkopf behalten: Wie kann es gelingen, ein Produkt möglichst lange – laut dem Ellen MacArthur Modell – im innersten Kreis zu halten?“, so Hackl. Die Umsetzung dieser Frage passiert anschließend im Rahmen von drei weiteren Stufen.

STUFE 2 betrifft das Geschäftsmodell des Kunden. „Vorausgesetzt wir sind als Contract-Entwickler in einer sehr frühen Phase eingebunden, können wir den Kunden bereits hier auf unterschiedliche Möglichkeiten aufmerksam machen. Das Produkt selbst steht dabei noch nicht im Zentrum der Überlegungen. Vielmehr geht es um die Fragen: „Würde das Modell des ‚Product as a Service‘ für diesen Kunden Sinn machen? Wie könnte dieser Kreislauf funktionieren? Welche Serviceprovider und Strukturen stecken dahinter? Wie ist die Versorgung der Consumables angedacht?“, so Stephan Payer.

In der STUFE 3 setzt sich die WILD Gruppe mit der Produktgestaltung auseinander. Vorrangiges Ziel ist es, den CO2-Footprint eines Produktes über dessen gesamten Lebenszyklus zu reduzieren. „Wir unterstützen unsere Kunden bereits in der Entwicklung, damit deren Geräte möglichst lange in Funktion bleiben.“ Dafür werden z.B. Komponenten so ausgelegt, dass alle dieselbe Lebenserwartung haben. Wichtig ist auch eine modulare Bauweise, weil so etwaige, nicht vermeidbare Verschleißteile schnell und einfach ausgetauscht werden können. Im Sinne der Predictive Maintenance können Sensoren bei der proaktiven Wartung unterstützen.

Bei den Materialien haben Entwickler ebenfalls eine Reihe von Möglichkeiten, Produkte nachhaltiger zu gestalten.
Neue Technologien wie der 3D-Druck von Gitterstrukturen haben einen geringen Materialverbrauch zur Folge. Ein weiterer Ansatz ist, nicht zu viele Materialen zu mischen, so dass sie später leichter recycelt werden können. Die Vermeidung von Schmutzansammlung spielt beim Design ebenso eine wichtige Rolle wie eine einfache Pflege. Keine scharfen Kanten sowie Oberflächen, die gegen Reinigungsmittel resistent sind, sind für einen langen Produktlebenszyklus unabdingbar. Länger nutzbar bleiben Produkte auch durch Zusatzfeatures, die über Software-Upgrades zur Verfügung gestellt werden, sowie einfach austauschbare Hardwarekomponenten. „Um all das zu garantieren, versuchen wir dort, wo wir als Produkthersteller auftreten, auch Repairs & Refurbishment als Serviceleistung anzubieten“, so Payer.

Last but not least setzt WILD in der STUFE 4 innerhalb der eigenen Wertschöpfungskette eine Reihe von Hebeln in Bewegung, die eine CO2-optimierte Produktion garantieren. „Konkret geht es um jene Bereiche, die wir zu 100 Prozent selbst in der Hand haben“, betont Josef Hackl. Das reicht von vermeintlichen Kleinigkeiten wie dem optimierten Recycling der Frässpäne, über die Verwendung von Mehrwegverpackungen bis hin zu großen Investitionen, wie z.B. in eine Photovoltaik-Anlage. Diese wird im Sommer am Standort Völkermarkt in Betrieb gehen und soll eine Leistung von mehr als 666 kWp erreichen.

„Aktuell bauen wir ein umfangreiches Monitoringsystem auf, das uns verlässliche Kennzahlen liefert. Damit wird Nachhaltigkeit zu einem Unternehmensziel mit messbaren Vorgaben. Zusätzlich sollen die Daten aufzeigen, dass wir mit dem Thema Umweltschutz nicht nur unserer gesellschaftlichen Verantwortung nachkommen, sondern sich viele dieser Maßnahmen auch wirtschaftlich lohnen“, betont Hackl.

In Summe garantiert WILD mit all diesen Maßnahmen, dass man schon heute auf Kundenbedürfnisse, gesetzliche und gesellschaftliche Vorgaben zu Umweltschutz und Nachhaltigkeit von morgen vorbereitet ist. Weiters ist der Technologiepartner davon überzeugt, dass nachhaltiges Wirtschaften zusätzlich Wettbewerbsvorteile generiert, darunter innovative Weiterentwicklung, Qualitäts- und Kostenoptimierung, Unternehmensreputation, First Mover Advantages und Risikominimierung.