Das Design eines Produktes entscheidet über dessen künftige Lieferfähigkeit. WILD sichert diese mit einer Reihe von neuen Ideen und Maßnahmen ab.

Engpässe, fragile Lieferketten, enorme Wartezeiten. Die Liste an Schwierigkeiten in der Supply Chain ist lang. In vielen Unternehmen ist daher ein tiefgreifendes Umdenken spürbar. Wer ein Produkt entwickelt, muss sich neben den technischen Fähigkeiten und der Time-to-Market auf einen weiteren Wert fokussieren – die Lieferfähigkeit. Wie das gelingt, erklärt Christian Rabitsch, Managing Director der WILD GmbH: „Einer der wichtigsten Hebel ist die enge Verschränkung von Beschaffung und Entwicklung in einer möglichst frühen Phase. Gemeinsam suchen wir gezielt nach Lösungen und neuen Ideen, um Designs aktiv auf die Teileverfügbarkeit hin zu gestalten.“ Denn Spezifikationen wie Toleranzen oder Materialauswahl bestimmen, wie leicht oder schwer ein Produkt zu beschaffen ist. „Die Entscheidungen, die man in der Entwicklung heute trifft, haben Auswirkungen auf die Verfügbarkeit in drei oder vier Jahren. Deshalb hinterfragt WILD zu Beginn eines Projektes die einzelnen Requirements und versucht, Alternativlösungen mit zu entwickeln“, betont Head of Development Michael Reissig. „So verschaffen wir uns den Spielraum, den wir in Zukunft benötigen.“

BEWUSST REDUNDANZEN EINBAUEN

Speziell bei Medizinprodukten, wo Produktänderungen aufgrund des aufwendigen Zulassungsprozesses möglichst vermieden werden, gilt es, alternative Bauteile und kritische Komponenten frühzeitig zu identifizieren und bei der Zulassung zu berücksichtigen. „In der Erstzulassung macht das hinsichtlich der Kosten und des Zeitaufwands wenig Unterschied. Wenn jedoch später ein Problem auftritt, erspart man sich extrem viel Zeit“, so Reissig. Um das in der Praxis umzusetzen, setzt man auf alternative Stücklisten, die im Hintergrund verankert sind. Ebenso wichtig ist ein ausgefeiltes Stammdaten-Management. Mit dessen Hilfe werden im Anlassfall die Potenziale, die im Zuge der Produktentwicklung eindesigned werden, effizient genutzt.

KEEP IT SIMPLE
Wenn WILD die Kundenanforderungen hinterfragt, steht auch die Auswahl der Spezifikationsvarianten im Fokus.
„Bei Schlüsselkomponenten etwa suchen wir nach Teilen, die häufig eingesetzt werden. Es kommt vor, dass wir nach Rücksprache mit dem Kunden Komponenten verbauen, die zwar ‚oversized‘, aber besser verfügbar sind oder eben vice versa. Im Vergleich zu einer vermeintlich idealen Variante, die nur in geringen Stückzahlen hergestellt wird, stellen wir so die Lieferverfügbarkeit langfristig sicher“, betont Rabitsch. Einen wichtigen Beitrag dazu leistet auch eine Software, die analysiert, in welchem Lebenszyklus sich einzelne Komponenten befinden, die die Volumina sowie Risiken hinter jeder Komponente erfasst und Alternativen vorschlägt“, so Reissig.